Freitag, 17. August 2012

*Rezension* Das späte Geständins des Tristan Sadler

Quelle: Arche Verlag

Titel: Das späte Geständnis des Tristan Sadler
Autor: John Boyne
Einzelband
Ausgabe: Hardcover
Verlag: Arche
Erschienen: 05.03.2012
Sprache: deutsch
Originaltitel: The Absolutist
Seitenzahl: 336
Preis: 19,95 € (D)

ISBN: 978-3-7160-2664-9


Quelle: Arche Verlag
London, September 1919: Der junge Tristan Sadler steigt in einen Zug. Er fährt nach Norwich, um sich dort mit Marian Bancroft, der Schwester seines toten Kameraden Will, zu treffen, mit dem er Seite an Seite im Ersten Weltkrieg gekämpft hat. Als Gepäck trägt Tristan ein Bündel Briefe mit sich – und seine Erinnerung.
In Norwich trifft sich Tristan mit Marian in einem Café. Er erzählt ihr von seiner ersten Begegnung mit Will im Ausbildungslager Aldershot; von der Schiffspassage nach Nordfrankreich, vom Leben und Sterben im Grabenkampf, aber auch von der Freundschaft und dem Vertrauen, das sich die beiden jungen Männer schenken. Und er legt Zeugnis darüber ab, wie Will sein Leben einsetzt, um sich unter unmenschlichen Bedingungen einen Rest von Menschlichkeit zu bewahren. Tristans erschütternder Bericht ist ebenso schonungslos wie ungeheuerlich, und doch bleibt er Marian die schrecklichste Wahrheit schuldig – vorerst.

Ich hatte schon etwas länger keinen historischen Roman mehr gelesen und fand das eigentlich auch recht schade. Als ich dann auf die Leseprobe zu diesem Buch stieß, war ich sogleich gefesselt und wollte unbedingt weiter lesen.


Es ist wirklich schwer dieses Buch in Worte zu fassen. Ich brauchte deshalb erst auch etwas Zeit um das Buch zu "verdauen". Dies liegt allerdings nicht daran, dass mir das Buch nicht gefallen hat, ganz im Gegenteil. 
John Boynes Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er fesselt einen und so fällt es nicht schwer, die Seiten wie im Flug umzublättern. Dies liegt auch daran, dass man sofort mitten ins Geschehen geworfen wird und sich sogleich einige Fragen stellten, die man beantwortet haben will. Einige Zusammenhänge kann man sich zwar schon im Voraus zusammen reimen, aber vor allem gegen Ende wird man sehr überrascht. Da das Buch immer abwechselnd Einsicht in Tristans Gegenwart und in seine Vergangenheit gibt, erfährt man nicht nur über sein Zusammentreffen mit Marian. Man erfährt oft schon vor Marian Dinge über Tristans Zeit während des Ersten Weltkrieges. Diese ist oft sehr erschreckend, da John Boyne diese Zeit an der Front eindrucksvoll beschreibt und man sich so der Gewalt und des Schreckens wirklich bewusst wird. Tristan ist als Hauptcharakter sehr facettenreich und auf seine Art und Weise außergewöhnlich. Ich litt oft mit ihm mit, konnte manchmal aber auch nur den Kopf schütteln. Aber obwohl Tristan eigentlich die wichtigste Person im Roman ist, vernachlässigt John Boyne auch die anderen Charaktere nicht. So kann man sich selbst von Tristans Vater ein genaues Bild machen, auch wenn der nur wenig zur Handlung beiträgt. Insgesamt ist die Geschichte auf eine gute Idee aufgebaut und sorgt für Spannung. Man kommt selbst ins Nachdenken und erfährt auch einiges über den Ersten Weltkrieg.


Ein Buch, das mich selbst sehr zum Nachdenken anregte. Meine Gedanken beschäftigten sich noch über die letzte Seite hinaus mit Tristan und seiner Welt. Daher ist es sicher kein Buch, das man mal eben so liest und einen mit lustigen Szenen unterhält. Wer allerdings auf tiefgründigeres, einen wunderbaren Schreibstil, starke Charakteren und eine nachhaltige Geschichte in der Zeit nach/und während des Ersten Weltkriegs setzt, der liegt hier genau richtig. Leider war die Handlung an der ein oder anderen Stelle etwas absehbar, zum Ende wurde ich dann aber doch noch mal sehr überrascht.




Über das deutsche Cover bin ich etwas zwiegespalten. Tristan sitzt zwar ganz zu Anfang der Geschichte im Zug, allerdings ist das wahrlich nicht die wichtigste Szene im Buch. Dafür spiegelt das Cover das Nachdenkliche des Buches und so bin ich weder begeistert noch total abgeneigt von dem Cover.


5 Kommentare:

  1. Hey, da machst du mich aber auch gespannt :)
    Von John Boyne möchte ich schon so lange was lesen. Ich glaube, ich beginne mal mit "Der Junge im gestreiften Pyjama". Ist ja auch schon ein klassiker...
    Kennst du das auch??

    Ja, "Seelen" ist wirklich toll, obwohl es auch ein super dicker Schinken ist :D
    Die "Biss- Reihe" wird auch bei mir nicht mehr einziehen. Schon zu gehypt & bekannt...

    Liebe Grüße

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  2. Hey :) Hab das Buch zum Geburtstag bekommen und bin schon anch den ertsen Seiten ziemlich begeistert .smile. Nach deiner Rezi freu ich mich gleich noch mehr darauf :D
    Wünsch dir ein wunderschönes, sonniges Wochenende! Liebe Grüße,
    die Nana :)

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  3. @ Buchlabyrinth
    Haha, ja. Das späte Geständnis des Tristan Sadler habe ich schon vor einiger Zeit gelesen und da ich vor ein paar Tagen Der Junge im gestreiften Pyjama auf Englisch gelesen habe, dachte ich mir, kann ich sozusagen als Vorbereitung auf die Rezi schon mal Das späte... (Name ist mir jetzt zu lang^^) vorrausschicken :) Die Rezi zu The boy in the stripped pyjamas kommt gleich noch ;) Ich kann beide Bücher aber nur empfehlen (Der Junge... aber ein kleines bisschen mehr ;))

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  4. @Nana
    Mich hat das Buch auch von Anfang an gefesselt ;) Vor allem der Schreibstil von John Boyne gefällt mir einfach sehr gut :D
    Danke, dir auch ein schönes Wochenende ;)

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  5. Hi Filo,
    vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Ich bin übrigens immer noch krank. Echt hartnäckig diese Sommergrippe :-(

    Deine Rezi finde ich sehr gut, klingt total interessant.

    LG Bine

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Filo ♥