Dienstag, 29. September 2015

*Rezension* Jagd nach dem großen bösen Wolf

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Titel: Jagd nach dem großen bösen Wolf
Originaltitel: The Hunt for the Big Bad Wolf
Band 3 von "Nicht mein Märchen"
Autorin: E.M. Tippetts
Ausgabe: E-Book
Seitenzahl: 254
Erschienen: 31.08.2015
Preis: 3,99 € (D)
ASIN: B014NK0K3Y
Chloe wusste, dass sie ihr ruhiges Leben hinter sich lassen würde, als sie Hollywood-Superstar, Jason Vanderholt, heiratete. Belästigungen durch Paparazzi hatte sie erwartet, nicht aber den Ärger mit den Drehbuchautoren der Krimiserie Blood Ritual, in der Jason mitspielt. Denn auf unerklärliche Weise tauchen plötzlich geheime Details aus Chloes Ermittlungen in der Fernsehserie auf – und keiner beim Albuquerque Police Department hat eine Ahnung, wo die undichte Stelle sein könnte.
Als ob das nicht genug wäre, scheinen alle in Chloes Leben gerade eine schwierige Phase durchzumachen – angefangen bei ihrer besten Freundin, Lori, die versucht eine Hochzeit zu planen, über ihre Nichte Kyra, die unglücklich über Jasons Fernsehrollen ist, bis hin zu Jason selbst, der unerklärlich launisch und verschlossen ist. Bei keinem dieser Probleme hat Chloe eine Idee, wie sie es lösen könnte.

Sie ist nur für eines ausgebildet: Die großen bösen Wölfe dieser Welt zu jagen. Doch die Zeit läuft ihr davon und Chloe muss eine Entscheidung fällen. Soll sie dabei helfen, einen abscheulichen Serienkiller zu überführen, bevor er erneut zuschlägt oder hilft sie den Menschen, die immer für sie da waren? So oder so hat sie Angst, den Fehler ihres Lebens zu begehen.


Nach "Nicht mein Märchen" und "Prinzessin in Not" ist es nun Zeit für die "Jagd nach dem großen bösen Wolf". Wie in den ersten beiden Bänden begleiten wir Chloe und Jason, die mittlerweile verheiratet sind und zusammen ein Haus in Albuquerque bewohnen, durch ihren Alltag. Seit Band 2 arbeitet Chloe in einem Kriminallabor und untersucht Beweise für die Polizei. Dadurch hat sie sehr viel mit dem Eisner-Fall zu tun, der die Polizei in Atem hält.
Ein skrupelloser, aber genauso genialer Entführer und Serienkiller von Kindern, macht Albuquerque unsicher. Nach seinen Taten ist er, wie vom Erdboden verschluckt, unauffindbar. Die Ermittler jagen jeder noch so kleinen Spur nach, jedoch scheinbar erfolgslos. Chloe wird durch diesen Fall an ihr eigenes Kindheitstrauma erinnert und steigert sich zunehmend darin hinein, um endlich den Täter fassen zu können.

Obwohl ihre Arbeit sie bereits total vereinnahmt, muss sie sich gleichzeitig mit Eheproblemen herumschlagen. Jason verhält sich ungewöhnlich distanziert und scheint in seine eigene Gedankenwelt versunken, da er ein Jobangebot erhalten hat, dass er nicht so recht einschätzen kann. Zudem gibt es Gerüchte am Set der Serie Blood Ritual über eine Affäre zwischen Jason und seiner Ex-Freundin Vicky. Während diese Dinge ihrer Ehe natürlicherweise zusetzen, erscheint Jasons Problem mit Liebesszenen bei der Serie eher unglaubwürdig. Als Schauspieler ist dies schließlich sein Beruf.

Im Laufe der vorherigen Bände lernt man Chloe und Jason sowie ihre Hintergrundgeschichten bereits sehr gut kennen. Nun bekommen auch die Nebencharaktere zunehmend Tiefe.
Zum einen ist sehr schön, dass Chloes Verhältnis zu ihrer Mutter mehr thematisiert wird und auch die Beziehungen ihrer Mutter, die einen Kontrast zu Chloes Ehe mit Jason darstellen. Es zeigt auch, wie wichtig Familienbande gerade in schweren Zeiten sind.
Des Weiteren spielt wieder Kyra eine Rolle, die sich Chloe gegenüber mittlerweile sehr beschützerisch verhält. Sehr interessant sind die Ähnlichkeiten zu ihrem Onkel Jason, die sie aber jederzeit bestreiten würde.

Auch Chloes beste Freundin Lori und ihre Halbschwester Beth bekommen etwas mehr Persönlichkeit, was mir sehr gut gefällt. Besonders für Lori, die trotz Heriratsplänen an ihrer Beziehung zweifelt, wird es im Laufe des Romans gefährlich.
Zu guter Letzt lernen die Leser auch Vicky, Jasons Ex-Freundin, besser kennen. Auf Grund ihrer traumatischen Vergangenheit ist es verständlich, dass sie sich noch immer an Jason klammert, obwohl man für sie hofft, dass sie sich ihrem neuen Freund öffnet.

Insgesamt ist "Jagd nach dem großen bösen Wolf" wieder sehr abwechslungsreich und spannend. Durch den angenehmen, flüssigen Schreibstil lassen sich die 254 Seiten wie im Rutsch lesen.
Besonders der Eisner-Fall und das damit verbundene Problem, dass geheime Informationen des Falles in Jasons Serie auftauchen, lassen einen gespannt die Seiten umblättern. Die Auflösung wie es dazu kommen kann, ist wirklich unerwartet und ergibt einen interessanten Plot Twist.
Dazu kommen die Geschehnisse rund um Chloe, ihre Familie und Freunde. Obwohl man mit den Charakteren gut mitfühlen kann, sind es insgesamt etwas zu viele Liebesdramen. Zumal am Ende alle ihr Happy End bekommen, was zwar schön, im Hinblick auf die vielen Krisen jedoch eher unrealistisch ist. Besonders für Chloe und Jason kann man sich freuen und es stellt sich die Frage, ob uns noch ein weiterer Teil der "Nicht mein Märchen"-Reihe erwartet.


Das Cover passt sehr gut zu Band 1 und 2 der Reihe und die Fingerabdrücke im Hintergrund spielen gekonnt auf Chloes Arbeit an. Leider passt die Frau selbst zu keinem der Charaktere in "Jagd nach dem großen bösen Wolf", auch wenn sie dem Hollywood-Klischee entspricht.


"Jagd nach dem großen bösen Wolf" hat mich genauso wie seine Vorgänger gut unterhalten. Meiner Meinung nach gibt es zwar zu viel (unnötiges) Liebesdrama, dafür lernt man allerdings einige Charaktere und ihre Hintergrundgeschichten noch besser kennen. Außerdem hält Chloes spannender Fall rund um Eisner die Geschichte auf Trab, so dass man unbedingt weiterlesen muss um herauszufinden, ob Chloe und ihre Kollegen ihn schließlich doch noch schnappen können. Für Leser, die diesen Mix aus Krimi und Liebesgeschichte mögen, auf jeden Fall empfehlenswert.   

Sonntag, 20. September 2015

Wie Sherlock, Castle und Lena sich in meinem Wohnzimmer trafen oder auch: meine Lieblingsserien

Im Sommer bei strahlendem Sonnenschein im Garten zu liegen und ein gutes Buch zu lesen - was gibt es schöneres? Doch wenn das Wetter mal nicht mitspielt oder man sich bei 40°C im Schatten doch lieber ins Haus zurückziehen will, dann gibt es noch immer sie: die Serien.
Ich muss zugeben, in letzter Zeit bin ich da einer starken Sucht verfallen. Manche Serien sind aber auch so packend, dass man gar nicht anders kann als eine Staffel am Tag durchzumachen^^ Daher möchte ich euch ein paar meiner Lieblingsserien vorstellen, gerade bei dem wieder kälteren Wetter der letzten Tage ist das nicht der schlechteste Zeitvertreib ;)



HUMOR
Eine meiner absoluten Lieblingsserien ist eine deutsche Serie, bei der ich mich auch nach wiederholtem Anschauen noch immer köstlich amüsieren kann. Die Rede ist von "Türkisch für Anfänger" mit Elyas M'Barek und Josefine Preuß.
Von Multikulti über Probleme des Erwachsenwerdens und der Liebe ist hier einfach alles dabei, was wir auch aus unsrem Leben kennen. Dazu einen großen Schuss Humor und schon wird man bestens unterhalten, fühlt sich aber gleichzeitig in Lena und ihre Schlamassel hineinversetzt. Die Familie Schneider-Öztürk ist einfach immer wieder einen Besuch wert und gerade die Entwicklung der Charaktere im Laufe der drei Staffeln ist toll zu beobachten (wobei mir die dritte Staffel am besten gefällt :D).


KRIMI
Auch wenn ich "Castle" nun in den Bereich Krimi einordne, so würde die Serie rund um Autor Richard Castle auch perfekt zu Humor passen. Man kann gar nicht anders als sich über Castles wilde Mordtheorien - von Mafiaverschwörungen bis Aliens sind seiner Fantasie keine Grenzen gesetzt - und über seine Schlagabtäusche mit Detective Beckett totzulachen.
Gleichzeitig wird es auch spannend und gefährlich, wodurch man mitfiebert und versucht den Mörder zu entlarven.
Nicht zu vergessen Ryan und Esposito, die auf clevere und lustige Art so manchen Fall lösen, auch wenn sie dafür oft nicht den verdienten Ruhm absahnen. Überhaupt sind die Charaktere in „Castle“ alle sehr vielschichtig und eigen, wie z.B. Castles Mutter Martha, wodurch man sie mit der Zeit besser kennen und lieben lernt.


Die Bücher von Arthur Conan Doyle über den brillanten Sherlock Holmes kennt wohl jeder und mit "Sherlock" ist dem BBC eine geniale Serie gelungen. Benedict Cumberbatch und Martin Freeman verkörpern das Duo sehr charmant und authentisch, so dass man mit ihnen einfach nur mitfiebern und an der ein oder anderen Stelle mitlachen kann.
Schnell müssen sich Sherlock und John im modernen London neben „normaler“ Verbrechensbekämpfung auch noch mit dem genialen Bösewicht Moriarty herumschlagen. Wer hätte gedacht, dass man solch eine Hassliebe für einen Charakter entwickeln kann?

Da die Wartezeit bis zur nächsten Staffel ziemlich lang ist, kann man sich diese mit "Elementary" überbrücken, der amerikanische Version eines modernen Sherlock Holmes. Meiner Meinung ist sie zwar nicht so brillant wie "Sherlock", aber trotzdem sehr sehenswert mit seiner etwas anderen Herangehensweise.

HISTORISCH
Wir befinden uns im Jahr 1914 als die Titanic sinkt. Auf Downton Abbey sorgt dies für große Aufruhr, denn der Erbe des Anwesens ist mit dem Schiff gesunken. Die Suche nach dem nächsten Erben ist nicht für alle zufriedenstellend. Und nur der Anfang von zahlreichen Dramen, die sich im Laufe der Jahre auf Downton Abbey abspielen.
Der Charme der Serie liegt sicherlich zum einen im historischen Setting und zum anderen in den vielen unterschiedlichen Charaktere, die dafür sorgen, dass nie Ruhe auf dem Anwesen einkehrt. Mit manchen kann man sofort mitfühlen, andere lernt man zu lieben oder tiefgründig zu hassen. Zudem ist der Unterschied zwischen dem Leben oben im Herrenhaus und dem unten, das die Angestellten führen, sehr interessant zu sehen. Gleichzeitig haben sie aber mit ähnlichen Problemen und Situationen zu kämpfen und sind daher gar nicht so verschieden wie auf den ersten Blick vermutet.
Langweilig wird’s mit „Downton Abbey“ also bestimmt nicht, dafür sorgen zu guter Letzt auch die zahlreichen Todesfälle.


NEUES
Während ich bei diesen Serien schon ziemlich weit bin, habe ich erst vor kurzem eine neue für mich entdeckt. "How to get away with murder" ist erfrischend anders. Während in vielen Serien die Hauptcharaktere alles daran legen den wahren Mörder hinter Gitter zu bringen, interessiert es Strafverteidigerin Annaliese Keating nicht, ob ihre Klienten schuldig oder nicht schuldig sind. Für sie zählt, dass sie vor Gericht den Sieg davon trägt.
Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass sie ein schlechter Mensch ist. Gerade die verschiedenen Seiten der Charaktere ist einer der Gründe, wieso ich die Serie so faszinierend finde. Das schwarz und weiß Denken kann man da gleich hinter sich lassen und stattdessen darüber nachdenken, wie man selbst in der ein oder anderen Situation handeln würde.
Zudem bauen die Vor- und Rückblenden einen starken Spannungsbogen auf und ziehen einen immer tiefer in die Geheimnisse rund um einen Mord hinein, in den die Charaktere tiefer verwickelt sind als ihnen lieb ist.

Was sind eure Lieblingsserien? Oder bleibt ihr doch lieber bei Büchern? Und was haltet ihr von Serien, die auf Büchern beruhen wie z.B. "The 100" oder "Shadowhunters", das nächstes Jahr über den TV flimmern soll?