Sonntag, 15. September 2013

*Rezension* Forgotten

Quelle: Marion von Schröder


Titel: Forgotten
Originaltitel: Forgotten
Einzelband
Autor: Cat Patrick 
Verlag: Marion von Schröder
Ausgabe: Hardcover
Seitenzahl: 304
Erschienen: 30.09.2011
Preis: 16,99 € (D)
ISBN: 978-3-547-711-820



London Lane kann sich an nichts aus der Vergangenheit erinnern. Die Zukunft hingegen kennt sie. Beim Aufwachen an jedem Morgen bleibt ihr nur ein Zettel mit ihren Notizen vom Vortag.
An einem kalten Wintertag lernt London den geheimnisvollen Luke kennen. Aber begegnet sie ihm wirklich zum ersten Mal? Er ist ihr so seltsam vertraut und wird ihre große Liebe. Doch warum hat London plötzlich schreckliche Visionen von einer Beerdigung? Wird Luke sterben?

[Quelle: Marion von Schröder]

Erst Mal muss ich sagen, dass das Buch nicht so schrecklich kitschig ist wie der Klappentext. Hätte ich nur diesen Klappentext und das Cover gekannt, wäre ich nie auf die Idee gekommen, das Buch zu lesen. Das wäre aber überhaupt nicht gerecht gewesen, denn in dem Buch steckt mehr, als dieser klischeehafte Klappentext vermuten lässt.

Die Protagonistin London hat nicht nur einen außergewöhnlichen Namen (zumindest für uns Deutsche), sondern auch eine außergewöhnliche Eigenschaft - sie verliert jede Nacht um kurz nach Vier ihr Gedächtnis, was bleibt sind nur die "Erinnerungen" an die Zukunft. Damit hat sie es nicht einfach, bleibt aber dennoch ziemlich positiv. Mir war sie von Anfang an sympathisch, auch wenn sie von ihrer besonderen Eigenschaft einmal abgesehen nicht sehr außergewöhnlich ist. Trotzdem habe ich gerne mit ihr mitgefiebert. 

Luke ist zunächst das Klischee in Person, da er doch sehr stereotypisch und etwas zu sehr wie der "perfekte Freund" daher kommt. Mit der Zeit lernt man ihn und seine Eigenheiten aber besser kennen und weiß ihn auch zu schätzen. Auf jeden Fall sind die beiden angenehme Protagonisten, die zwar nicht durch Extraordinarität bestechen, dafür aber durchaus ihre Ecken und Kanten haben. Die Nebencharaktere spielen zwar nicht gerade die größten Rollen, haben aber dennoch einen Platz in "Forgotten". Besonders gerne mochte ich hierbei Jamie, die ihren ganz eigenen Kopf hat, und Londons Mutter.

Der Schreibstil lässt sich sehr leicht und flüssig lesen, ist aber sonst nicht besonders. Toll sind allerdings Londons Notizen, die sie sich jeden Abend macht um das Wichtigste des vergangenen Tages einzufangen und am nächsten Tag abrufen zu können. Das lockert das ganze Buch auf und ist vor allem auch sehr interessant zu lesen.

Damit kommen wir auch schon zur Handlung, die mir am meisten gefallen hat. Die Geschichte ist nämlich wirklich fesselnd, da sie auf einer richtig interessanten Idee aufbaut. Die Vorstellung, jeden Abend das Gedächtnis zu verlieren, finde ich erschreckend, aber auch sehr spannend. Noch ausgefallener ist allerdings, dass London ihre Zukunft kennt. Damit ergeben sich einige Probleme (und natürlich auch Vorteile), womit die Autorin super spielt. Das ganze lässt die Geschichte auch wenig berechenbar werden. Einzigster Dämpfer ist dabei die Liebesgeschichte, welche zu Beginn einfach viel zu schnell ins Laufen gerät und somit an Glaubwürdigkeit verliert. Mit der Zeit gibt sich das zwar, trotzdem hätte es eine bessere Lösung gegeben.

Besonders die letzten 50 Seiten haben eine unerwartete Wendung mit sich gebracht, die zum Schluss hin nochmal für einen richtigen Showdown sorgen. Das Ende ist dann zwar recht offen gehalten, rundet die Geschichte aber schön ab. 

Quelle: La Galera
Bei dem Cover bin ich ehrlich gesagt etwas zwiegespalten. Einerseits sieht der Schatten und die Schmetterlinge richtig toll aus, andererseits stört mich das halbe Mädchen (das hätte man doch einfach weglassen können...) und der Zusammenhang zur Geschichte wird auch nicht so richtig klar. Eine totale Katastrophe ist das Cover aber sicherlich nicht. Gerade bin ich allerdings auf das Spanische Cover gestoßen und das ist wirklich toll. Es ist nämlich nicht nur ein Blickfänger, sondern passt auch zur Geschichte. London verliert ihr Gedächtnis immer Nachts während sie schläft und die verschwommenen Blumen können für diesen Gedächtnisverlust stehen.

Mit "Forgotten" erwartet uns Leser sicherlich keine hochintellektuelle Geschichte. Dafür eine geniale Idee, die in der Umsetzung zwar nicht perfekt geworden ist, mit sympathischen Charakteren, einer süßen Liebesgeschichte und dem sehr spannende Thema aber zu einem lesenswerten Buch wird.

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