Was waren das noch für Zeiten -
um 8 Uhr aufstehen, in den Kindergarten, den ganzen Tag spielen (zuerst im
Kindergarten und dann mit den Nachbarn zu Hause im Garten) und abends glücklich
und müde ins Bett fallen. Ach ja, manchmal wäre ich schon gerne wieder ein
Kind. Aber dann gibt es auch Momente, in denen ich froh bin, keine 4 Jahre mehr
zu sein. Wenn ich zum Beispiel mein eigenes Geld verdiene und dadurch mit
Freunden in den Urlaub fahren kann. Das Erwachsen sein hat schon auch seine
Vorzüge.
Ich werde mir bestimmt mindestens
bis zur Rente (was ja noch ganz schön lang sein wird! - mit 60 wird das für uns
ja leider nix) erträumen, wieder so wenig Verantwortung und dafür umso mehr
Leichtigkeit zu haben wie als Kind. Gerade diese Leichtigkeit und dieses
"Gedankenlose" beneide ich an Kindern. Wie gerne würde ich
einfach mal etwas tun ohne mir Gedanken darüber zu machen, was für Auswirkungen
es hat und wie andere darüber denken. Denn auch wenn man sich vornimmt, die
Meinung anderer auszublenden und nur das zu tun, was man will - so richtig
klappen tut das nicht. Irgendwann während unserer Jugend hat sich da einfach
etwas in unserem Köpfchen verschoben und so haben wir ständig im Hinterkopf,
was unser Tun bei anderen auslöst. Und dabei meine ich mich nicht nur negative
Reaktionen, sondern auch auf positive.
Dennoch, Kinder können auch
wirklich grausam sein. Da bin ich wiederrum froh, es mit einigermaßen vernünftigen
Gleichaltrigen zu tun zu haben. Natürlich gibt es da auch ein paar Leute, die
aus der Reihe tanzen und meinen sich über andere stellen zu können. Aber
dennoch würde ich mal aus meiner Erfahrung behaupten, dass es generell etwas
fairer und rücksichtsvoller zugeht als bei so manchen krassen Kindermobbingaktionen.
Wie sagt man doch so schön:
"Die Kirschen in Nachbars Garten schmecken immer ein bisschen süßer".
Als Kind wollte ich so schnell wie möglich erwachsen sein und jetzt trauere ich
der Kindheit hinterher - man möchte eben immer das, was man nicht hat. Aber
eins muss man wohl bei der ganzen Sache beachten: Auch wenn ich gerne mal ein
bisschen jammere und mir die Kindheit zurückwünsche, die Zeit zurückdrehen geht
nun mal nicht. Also hilft nur das Beste aus der Situation zu machen. Und das ist
in diesem Fall sich sein inneres Kind zu erhalten und sich Momente zu schaffen,
in denen man das so richtig rauslassen kann. Dann hat man auch etwas, auf das
man sich zwischen dem trüben Alltag freuen kann!