Mittwoch, 7. November 2012

*Rezension und Filmvergleich* Ziemlich beste Freunde

Quelle: Hanser Berlin
Titel: Ziemlich beste Freunde
Untertitel: Das zweite Leben des Philippe Pozzo di Borgo. 
Die wahre Geschichte zum Film.
Autor: Philippe Pozzo di Borgo
Einzelband
Ausgabe: fester Einband
Verlag: Hanser Berlin
Erschienen: 16.03.2012
Sprache: deutsch
Originaltitel: Le second souffle suivi du Diable gardien
Seitenzahl: 256
Preis: 14,90 € (D)
ISBN: 978-3-446-24044-5
Quelle: Hanser Berlin
Der bewegende autobiographische Bericht Philippe Pozzo di Borgos, der den Stoff für einen sensationellen Kinoerfolg lieferte. Der Autor ist Geschäftsführer der Firma Champagnes Pommery, als er mit dem Gleitschirm abstürzt und querschnittsgelähmt bleibt. Er ist 42 Jahre alt und braucht einen Intensivpfleger. Der arbeitslose Ex-Sträfling Abdel kriegt den Job. Mit seiner lebensfrohen und authentischen Art wird Abdel zu Philippes "Schutzteufel". Zehn Jahre lang pflegt er ihn und gibt ihm die Lebensfreude zurück. Von O. Nakache und E. Toledano verfilmt, ist diese Geschichte einer Freundschaft, die auf Respekt und Toleranz gründet, zu einem der erfolgreichsten französischen Filme aller Zeiten geworden.


Von dem Film "Ziemlich beste Freunde" hat wahrscheinlich schon jeder gehört, schließlich gehört er dieses Jahr zu den meist besuchten Kinofilmen. Im Kino habe ich den Film leider verpasst. Also habe ich mir gedacht, dass ich das Buch von Philippe Pozzo di Borgo zuvor lesen könnte, bevor ich den Film anschaue. Gesagt - getan.


Philippe Pozzo di Borgo erzählt  seine Lebensgeschichte auf authentische Weise. Der Schreibstil ist zwar am Anfang etwas ungewöhnlich, nachdem man jedoch eine Zeit liest, kommt man damit gut zurecht. Nur bei wenigen Formulierungen stolpert man und es wird nicht ganz deutlich, was damit gemeint ist.

Der Autor führt einen durch sein Leben, angefangen bei seiner Geburt. Hierbei nimmt er kein Blatt vor den Mund und beschreibt seine verschiedene Lebensabschnitte sehr reel. Sehr überraschend fand ich, dass Philippe Pozzo di Borgo so starke Schmerzen hat. Ich dachte, durch die Lähmung kann man gar nichts mehr fühlen. Aber Schmerzen hat er im Körper trotzdem.

Besonders dramatisch sind die vielen Schicksalsschläge die di Borgo mit seiner ersten Frau erleidet. Als würde sein Unfall nicht schon reichen, spielt ihnen das Leben auch sonst übel mit. Die Krebserkrankung seiner Frau und die totgeborenen Kinder sind wirklich traurig. Hier muss ich wirklich Philippe Pozzo di Borgos Stärke bewundern. Irgendwie schafft er es immer, sich wieder aufzuraffen, selbst wenn es manchmal länger dauert.

Die Freundschaft mit Abdel Sellou ist wirklich außergewöhnlich. Die beiden sind so grundverschieden, aber dennoch sind sie auf einer Wellenlänge. Besonders Abdels "Witze" sind mir sehr in Erinnerung geblieben und bringen einen während des Lesens zum Schmunzeln. Ich denke, es ist auch genau diese Natürlichkeit Abdels gegenüber Philippe, die diesen immer wieder aufmuntert.    


Philippe Pozzo di Borgos Buch ist erschreckend ehrlich und regt zum Nachdenken an. Ich habe es trotz des ungewöhnlichen Schreibstils sehr gerne gelesen und kann es auf jeden Fall weiter empfehlen. Nur überrascht sollte man nicht sein, falls man den Film schon gesehen hat - das Buch ist komplett anders, aber dazu unten mehr.


Für das Cover wurde ein Bild aus dem Film verwendet, dass ich sehr schön finde. Es spiegelt die lockere Beziehung zwischen Philippe und Abdel.


Buch-Film-Vergleich:
Im Gegensatz zum Film erzählt Philipp Pozzo di Borgo in seinem Buch sein Leben von Anfang an. Seine Geburt, das Aufeinandertreffen mit seiner ersten Frau, der Unfall, ... Dadurch hat man deutlich mehr Hintergrundinformationen wenn es zu dem Teil geht, der auch verfilmt wurde. Insgesamt ist der Film viel humorvoller als das Buch. Der Film soll unterhalten - und das tut er auch! Dadurch schneidet der Film Themen wie z.B. die Schmerzen, die Philippe durch seine Lähmung hat, nur sehr kurz an. Im Buch geht Philippe Pozzo di Borgo besonders auf diese Themen ein. 
Mir haben trotz der Unterschiede sowohl das Buch als auch der Film gefallen. Da die Erzählungen im Buch nur in wenigen Teilen genauso im Film vorkommen, war mir während des Film anschauen auch nicht langweilig, weil ich nicht schon die genaue Handlung kannte.

2 Kommentare:

Kommentare versüßen einem den Tag. So geht es zumindest mir ;) Daher freue ich mich über jedes einzelne Wörtchen und bin auf eure Meinungen gespannt.

Alles Liebe,
Filo ♥