Donnerstag, 21. Februar 2013

*Leserunde* Bevor ich sterbe 29-35

 "Mit einem Erdbeereis in  der Hand werde ich nicht sterben, dass weiß ich." (Bevor ich sterbe, Jenny Downham - S. 249)

Die Fünfte Etappe bei der Leserunde zu "Bevor ich sterbe" ist geschafft und ich bin mal wieder sehr zwiegespalten. Erstmal muss ich aber alle vorwarnen, die dieses Buch nicht gelesen haben - meine Leseeindruck enthält wahrscheinlich den ein oder anderen Spoiler!


Streitthema Nummer 1: mal wieder die Charaktere
Mal ehrlich, glaubt Tessa, das ganze Universum würde sich nur um sie drehen? Ja, sie ist sterbenskrank und das ist sicherlich eine sehr schwere Situation, aber deshalb ist sie mir doch nicht automatisch sympathisch! Irgendetwas besonderes muss sie einfach an sich haben, dass man mit ihr mithofft, mitlacht und mitweint - aber bisher habe ich nichts entdeckt, dass mich ihr verbunden fühlen lässt. Das fehlt mir einfach! Es gibt die ein oder anderen Momente, in denen ich Tessa mal verstehen kann und mich nicht wegen dies oder jenem über sie aufrege - aber das sind eben leider die Ausnahmen...

Zoey kommt in diesem Teil nur wenig vor und ich muss sagen, dass ich darüber beruhigt bin. Zwar konnte ich im vierten Abschnitt immerhin ein bisschen Frieden mit ihr schließen, aber meine beste Freundin wird sie sicherlich nicht. Durch die Schwangerschaft verändert sie sich aber und ich finde, zum Positiven (schlechter wäre ja auch nicht mehr gegangen^^). Das einzigste Mal als sie vorkommt, hat sie mich mehr überzeugen können als Tessa.

Adam mag ich, aber dass ich mich in ihn verliebt hätte so wie Tessa, kann ich nicht behaupten. Ehrlich gesagt kann ich ja nicht mal verstehen und glauben, dass Tessa ihn wirklich liebt - mir kommt es eher so vor, als wäre sie vor allem rein körperlich an ihm interessiert. Ich sage nur "Ich will dich". Hat jemand zufällig gezählt, wie oft das im Buch vorkommt :P

Tessas Vater und ihren Bruder Cal mochte ich beide von Anfang an und das ändert sich auch in diesem Teil nicht. Diese beiden sind definitiv die Lichtblicke in "Bevor ich sterbe" ;) Tessas Mutter lernt man auch besser kennen und ich finde, sie schlägt sich eigentlich ganz gut.


Gedanke Nummer 2: Der Schreibstil
Im Großen und Ganzen mag ich den Schreibstil. Er lässt sich meistens relativ flüssig lesen und ich kann mich in die Situationen hineinversetzen. Was mich allerdings wirklich nervt, ist dieser aufgesetzte Jugendslang. In diesem Teil war er zwar nicht ganz so ins Auge stechend, aber das musste mal erwähnt werden^^

Die Gefühle von Tessa finde ich eigentlich ziemlich gut beschrieben, auch wenn ich sie nicht immer (okay, meistens -.-) so ganz nachvollziehen kann. Warum zum Teufel tickt sie z.B. so aus, als sie erfährt, dass sich Adam für eine Uni bewirbt? Soll er etwa sein ganzes Leben für sie aufgeben? Klar ist der Gedanke nicht einfach, dass man bald sterben wird und das Leben geht für die anderen einfach so weiter. Aber sollte sie sich nicht für ihn freuen, wenn er eine Chance für sein Leben bekommt? 


Zu guter letzt: Die Handlung
In gewissem Grade ist die Handlung ja recht vorhersehbar. Es erwartet wohl niemand ein Happy End. Dass sie ausgerechnet kurz vor ihrem Urlaub im Krankenhaus landet, ist natürlich ein mieser Schicksalsschlag, aber war irgendwie auch zu erwarten. Die Szenen im Krankenhaus, als sie denkt, dass sie stirbt, fand ich aber sehr emotional. Ich musste echt schlucken, denn mit ihren Gedanken über den Tod hatte Tessa wirklich Recht. 

Die Handlung fand ich in diesem Abschnitt ganz gut, nur Kapitel 34/35 war dann echt eine Katastrophe. Der Ausraster! Was sollte das? Tessa ist verzweifelt, gut, aber deshalb muss sie ja nicht gleich alles zerstören. Ich war natürlich zum Glück noch nie in solch einer Situation, aber das fand ich dann doch etwas übertrieben. Und als sie den Fernseher aus dem Fenster schmeißt - ähm, das war dann schon sehr unrealistisch. Ich meine, sie hat kaum Kraft, aber einen Fernseher kann sie aus dem Fenster schmeißen, ist klar... Und der liebe Herr Papa und Cal dürfen dann wieder die Scherben zusammenklauben!


Fazit
Ich bin froh, wenn wir den letzten Teil durchhaben. Ich fand diesen Abschnitt zwar nicht grottenschlecht, aber doch sehr durchwachsen. Insgesamt bin ich wirklich von dem Buch enttäuscht und ich glaube nicht, dass sie das noch im letzten Abschnitt ändert. Ich will aber guter Dinge an die übrigen Kapitel gehen und hoffen, dass das Ende doch noch sehr mitreisend, außergewöhnlich und berührend ist.



Wie hat euch der 5.Abschnitt gefallen? Was sagt ihr zu den Charakteren, Schreibstil und Handlung? Wie geht ihr an die letzten Kapitel dran?

Ich hoffe, euch hat mein Bericht zu diesem Teil gefallen und er erfüllt euren Erwartungen ;)

9 Kommentare:

  1. Ganz deiner Meinung (:

    Tessa ist bescheuert, Adam ganz nett, Cal& ihr Vater toll und Zoey ein wenig besser.

    Der Ausraster war wirklich absolut UNMÖGLICH, wenn das jetzt zwei Teile gewesen wären okaaaayy... Aber so?! Man Tessaaaaaaa ._______.

    Ich bin jetzt einfach nur auf das Ende gespannt und wie es mich berühren wird/OB, ich weiß echt nicht, was ich erwarten soll...

    Viel mehr kann ich gar nicht sagen, du hast schon alles gesagt (:
    Alles Liebe
    Lena

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    1. Haha gut, dass ich nicht die einzigste Verrückte bin, die so denkt^^ Es gibt ja schon einige, die das Buch einfach umwerfend finde...

      Also ich habe vorher den Rest gelesen und hat mir überraschend gut gefallen. Klar, das ein oder andere ist noch immer nicht perfekt - aber im Großen und Ganzen gelingt es da der Autorin, wirklich gut an die Sache mit dem Tod ranzugehen. Finde es auch sehr gut gemacht, wie da dann die Teststücke so "reingeworfen" werden. Macht das ganze realistisch, finde ich^^ Bin aber mal gespannt, wie es dir gefällt und auch Sandra & Co :D

      LG Filo

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  2. Ich fand das Buch ja auch nicht gerade bombe, aber das Ende super. Für manche könnte es zu kitschig und etwas langezogen sein, aber mir hats gefallen. vielleicht gefällt es dir ja auch :)

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    1. Ja, das Ende ist wirklich gut ;) Es ist einfach sehr emotional und berührend, außerdem kam es mir auch sehr realistisch vor. "Bevor ich sterbe" gehört definitiv zu den Büchern, wo es sich lohnt bis zum Ende zu lesen, auch wenn man am Anfang etwas kämpfen muss^^

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  3. Hey, :)

    War es okay mit dem Vorschlagen?? Supi, ich dachte, dass könnte Filo gefallen ;)

    Na klar, ich bin super gespannt auf deine Lieblingsliebespaare. Ist ja so eine Art TAG! :)

    "Breathe" lohnt sich sehr, wobei es halt in einigen Punkten "Panem" ähnelt. Naja, sonst aber sehr spannend.

    Uhiii..du hast ja gerade genau 100 Leser. Glückwunsch *_*

    Ich habe "Bevor ich sterbe" schon vor einigen Jahren gelesen und war damals nicht ganz so angetan, weil ich es größtenteils zwar recht berührend, aber zu zäh fand. Mal sehen was dein resultat am Ende sein wird. ^^

    LG, Fina

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  4. Hey :)

    Ich stimme dir mit deinen Aussagen eigentlich in allem zu. Der einzige Unterschied ist wahrscheinlich, dass ich Tessa noch weniger leiden konnte als du :D Blöde Kuh. Ich hab das Buch heute ausgelesen und grade eben die Rezension online gestellt. Hat eine Pusteblume bekommen. *hust*
    Ganz ehrlich, das war eines der schlechtesten Bücher, die ich bisher gelesen habe. Die Charaktere waren schrecklich und vom Schreibstil will ich gar nicht anfangen. Anfangs dachte ich mir, toll, geht ja flott und flüssig lesen - aber wie du gesagt hast, dieser JUGENDSLANG *augenroll* Mein Gott, das war ... grausam. "Ihre Pisse bohrte ein Loch in den Sand und verscwand dann dampfend." Um Gottes Willen. Fremdschämen, ahoi.

    Nicht mal das Ende fand ich mitreißend, weinen musste ich schon gar nicht. Es war furchtbar lang gezogen und ich war so knapp davor, das Ende einfach wegzulassen weil ich sowieso schon wusste, was passieren würde. Überall Absätze ... So viele Absätze ... Und ein ganz komisches Stilmittel. Die Autorin hat ellenlange Sätze geschrieben, ohne Punkt und Komma, scheinbar hingeworfen, und diesen Sätzen konnte ich so schlecht folgen, dass ich sie am Schluss nur noch überflogen habe. Weil meines Erachtens sowieso nichts Weltbewegendes drinstand.

    Mit dem Ausbruch sehe ich es genauso wie die anderen auch ^^ Das kam so richtig rüber wie "Ich sterbe, also darfst du nichts aus deinem Leben machen und nie mehr Spaß haben!" Die Aktion alles-aus-dem-Fenster-schmeiß fand ich einfach nur gestört ... Ich meine - den FERNSEHER?! Ganz klein wenig unrealistisch, ne ^^

    Fazit zu Bevor ich sterbe: Griff ins Klo!

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    1. Haha, ja ich glaube wir sind uns da ziemlich einig :P Nur das Ende fand ich im Gegensatz zu dir nicht mal so schlecht. Es ist natürlich schon ziemlich ungewöhnlich/seltsam, aber für mich kam es recht realistisch herüber. Ich kann mir schon vorstellen, dass man sich so fühlt, wenn man stirbt... Naja, ich schätze Mal das Buch bekommt von mir 2 Leseblüten, aber ganz sicher bin ich mir noch nicht^^

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  5. Ich kenne das Buch nicht, daher kann ich mich natürlich nicht äußern, aber meine neugier ist auf jeden Fall geweckt!

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    1. Vom Thema her ist das Buch wirklich gut und auch ziemlich berührend, aber leider fand ich die Charaktere nicht so toll, sowie den Schreibstil. Aber vielleicht ist es ja etwas für dich ;)
      LG Filo

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Kommentare versüßen einem den Tag. So geht es zumindest mir ;) Daher freue ich mich über jedes einzelne Wörtchen und bin auf eure Meinungen gespannt.

Alles Liebe,
Filo ♥