Autorin:
Rebecca Makkai
Einzelband
Ausgabe: Hardcover
Einzelband
Ausgabe: Hardcover
Verlag:
Ullstein
Erschienen: 10.10.2011
Sprache: deutsch
Originaltitel:
The Borrower
Seitenzahl:
368
Preis:
19,99 € (D)
ISBN:
978-3-550-08848-3
Quelle: Ullstein |
Der 10-jährige Ian ist süchtig nach immer neuen Geschichten. Lucy Hull
ist Bibliothekarin in der Stadtbücherei von Hannibal – und seine
Komplizin. Sie hilft ihm, die geliehenen Bücher an seiner herrischen
Mutter vorbeizuschmuggeln. Als Lucy eines Morgens zur Arbeit kommt,
traut sie ihren Augen kaum: Ian kampiert, umgeben von Decken, T-Shirts
und Büchern, zwischen den Regalen. Pflichtbewusst will Lucy den
Ausreißer nach Hause bringen, doch Ian hat einen anderen Plan: Geschickt
lotst er sie mitten hinein in eine abenteuerliche Reise quer durch die
USA. Doch wer hat hier wen entführt? Und läuft wirklich nur Ian vor
seinen Eltern davon?
Ich hätte dieses Buch wahrscheinlich nie gelesen, wenn
ich nicht auf die Leseprobe gestoßen wäre. Diese klang von Anfang
an ziemlich interessant und war mal eine Abwechslung zu den Büchern
die ich normalerweise lese. Deshalb habe ich mich auch sehr gefreut,
als ich das Buch dann tatsächlich bei vorablesen.de gewonnen habe.
Ich war wirklich gespannt, was die Geschichte alles bereit hielt.
Denn die Abenteuerreise eines 10-jährigen Jungen, der liebend gerne
liest, und einer Bibliothekarin mit russischer Abstammung klang
ziemlich vielversprechend.
Nachdem ich am Anfang eigentlich recht gut in die
Geschichte eintauchte, kam ich dann überraschend langsam mit
dem Buch weiter. Anfangs dachte ich noch, dass ich einfach ein
Lesetief hatte, doch schließlich wurde mir klar, dass die Geschichte
mich einfach nicht mitriss.
Dies liegt wohl hauptsächlich an den
Charakteren der Geschichte, denn der Schreibstil von Rebecca Makkai ist durchaus angenehm. Besonders gefällt mir, dass es zwischendurch
immer wieder Aufzählungen, Listen, Sprüche, ... gibt, was das Buch
erheblich auflockert. Außerdem sorgt die Autorin für Spannung, da
sie das Buch aus Sicht ihrer Protagonistin erzählen lässt, die schon
alles erlebt hatte. Dadurch gibt es immer wieder Stellen, an denen man
erfährt, was in Zukunft geschehen wird. Diese Stellen sorgen auch wirklich
für die erhoffte Spannung, allerdings nur für wenige Minuten. Denn
Lucy kann mich einfach nicht mitreisen. Ich kann mich rein gar
nicht mit ihr identifizieren und das obwohl sie mir nicht mal so
unähnlich ist. Vor allem ihre Liebe zu Büchern hätte mich ja
überzeugen sollen, allerdings finde ich, dass diese im Buch nur
selten rüber kam. Außerdem hatte ich nach einer Weile ihre
ständigen (Selbst-)Zweifel und ihr Selbstmitleid satt. Auch Ian
kann mich nicht vollständig überzeugen. Als Charakter hat er
zwar durchaus Potential, vor allem durch seinen Facettenreichtum,
aber Rebecca Makkai schafft es auch hier nicht den Funken
überspringen zu lassen.
Wenn man allerdings von den Charakteren absieht, so hat
die Autorin doch eine recht interessante Geschichte erschaffen. Vor
allem nachdem ich über die Hälfte des Buches hinweg war, kam mein
Leseschwung zurück und ich las das Buch ziemlich zügig zu Ende.
So
wird man öfters mal überrascht und es kommt ganz anders als man es sich eigentlich zuvor gedacht hat. Hauptsächlich die Frage, ob und
wie die beiden nach Hause kommen würden und was danach aus Ian und
Lucy werden würde, machte mich ziemlich gespannt.
Beim Ende des Buches bin ich ziemlich zwiegespalten.
Grundsätzlich gefällt mir die Idee für Ian ziemlich gut und auch
für Lucy hatte die Autorin eine gute Lösung. Besonders gefiel mir
da der Teil mit Tims Auftrag. Allerdings hatte ich auf der letzten
Seite dann das Gefühl, dass noch irgendetwas fehlte, was das Buch
abrundete. Hauptsächlich störte mich die offen gelassene Frage, warum Ian
denn nun abgehauen war.
Rebecca Makkai hat mit „Ausgeliehen“ grundsätzlich
eine recht interessante Geschichte erschaffen. Vor allem ihr
flüssiger Schreibstil und die Auflockerung durch Listen und Sprüche
zwischendurch wirken sich sehr positiv auf das Buch aus. Allerdings
können die Charaktere nicht wirklich überzeugen, Spannung kommt nur selten (fast nur gegen Ende) auf und es fehlt
einfach ein geschlossenes Ende, da nicht alle Fragen beantwortet
werden.
Zum Inhalt des Buches passt das deutsch Cover eigentlich
recht gut. Die Bücher im Hintergrund und im Vordergrund ein Auto,
dass wohl das Auto darstellen soll, in dem Lucy und Ian unterwegs
sind. Allerdings ist dieses Auto rot, obwohl es in der Geschichte
blau ist. Der Amerikanische Verlag hat es da richtig gemacht. Bloß
frage ich mich, warum sie im deutschen dann überhaupt etwas
verändert haben, denn bis auf die Farben sind die Cover ja gleich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare versüßen einem den Tag. So geht es zumindest mir ;) Daher freue ich mich über jedes einzelne Wörtchen und bin auf eure Meinungen gespannt.
Alles Liebe,
Filo ♥