Dienstag, 28. August 2012

*Rezension* Nach dem Amok

Quelle: cbt

Titel: Nach dem Amok
Autor/in: Myriam Keil
Einzelband 
Ausgabe: Taschenbuch
Verlag: cbt
Erschienen: 18.04.2011
Sprache: deutsch
Originaltitel: -
Seitenzahl: 288
Preis: 7,99 € (D)
ISBN: 978-3-57030-742-7


Quelle: cbt
Die Folgen eines Amoklaufs – ein beeindruckendes Porträt
Einige Monate ist es her, dass David, der fünfzehnjährige Bruder von Maike, zum Amokläufer wurde – und immer noch ist Maikes Welt aus den Fugen. Ihre Eltern tun alles, um die Tat des Sohns zu verdrängen, und in der Schule sieht sich Maike zunehmend einer Wand aus Ablehnung und Misstrauen gegenüber. Auch die Beziehung zu ihrem Freund Yannik bekommt Risse, denn Yanniks bester Freund liegt seit dem Amoklauf schwer verletzt im Krankenhaus. Als dann noch ein Mädchen aus ihrer Clique das Gerücht in Umlauf bringt, Maike habe vorab von dem Amoklauf gewusst, sieht Maike sich einem zunehmenden Mobbing ausgesetzt ...


Das Buch wurde mir von einer Freundin empfohlen und da der Klappentext so spannend klang, habe ich auch schnell mit dem Lesen begonnen.


Sehr einfühlsam beschreibt Myriam Keil die Situation von Maike und ihrem Umfeld. Dabei findet sie stets die richtigen Worte und lässt einen mit Maike (und auch mit den anderen, wie ihren Eltern, Yannik, David,...) mitfühlen. Der wunderbare Schreibstil der Autorin leitet einen durch das gesamte Buch und macht es nicht einfach, die Geschichte für eine Essenspause zu unterbrechen.
Besonders wird das Buch auch durch die unterschiedlichen Charaktere. Mir gefallen alle auf ihre ganz spezielle Art und Weise. Man leidet mit ihnen mit und versteht selbst die (anscheinend) Bösen. Sehr schön zu beobachten ist die Veränderung der Personen (insbesondere die von Maike und ihren Eltern) während des Buches. Die Autorin schafft es ihre Charaktere selbst bei diesem schwierigen Thema sehr glaubwürdig darzustellen. Glaubhaft und gut durchdacht ist auch die Handlung.

Myriam Keil baut um den Amoklauf eine dramatische und traurige Story, die authentischer nicht sein könnte. Wie bei vielen Jugendbüchern gibt es zwar auch hier eine Liebesgeschichte, aber sie hinterlässt keinen bitteren Nachgeschmack, sondern passt in die Geschichte hinein. Es zeigt, das selbst eine noch so große Liebe, nicht unbeschadet aus solchen schwierigen Situationen herauskommt und erstmal lernen muss, daran zu wachsen.
Das Buch meistert es, nicht einen Einzigen als Schuldigen darzustellen, sondern zu zeigen, dass für eine solche Tat viele Sachen zusammen kommen müssen. Es gibt kein Gut oder Böse. Kein Schwarz oder Weiß. Das eine folgt auf das andere und bringt das Fass irgendwann zum Überlaufen.


Ein sehr bewegendes Buch, das während des Lesens total fesselt. Die Spannung steigt während des Buches. Die Frage, wie Maike es schafft, sich weiter zu kämpfen und warum David den Amoklauf begangen hat, lässt einem keine Ruhe. Myriam Keil bewerkstelligt es durch ihren einfühlsamen Schreibstil, die glaubhaften Charaktere, sowie die gut durchdachte Handlung einen nachdenklich zurückzulassen.


 Das Cover passt meiner Meinung nach perfekt zum Buch. Es ist nicht blutrünstig und schreckt so den Leser nicht ab, sondern lässt einen auch selbst etwas nachdenken. Die Blumen auf dem schwarzen Hintergrund stellen eine direkte Verbindung zu den Blumen auf dem Friedhof, aber durch den dunklen Hintergrund stehen sie auch so für Trauer.

2 Kommentare:

  1. Tolle Rezi. Hab das Buch auch grad gelesen. Ich fand es sehr gut!

    LG Nici

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  2. Hört sich echt spannend und bedrückend an. Tolle Rezi :)
    Ich habe mich an das Thema Amoklauf bis jetzt noch nicht herangetraut. Mal sehen... ;)

    "Der erste Tod der Cass McBride" hat sehr viel mit schweren Schicksalen und Familienproblemen zu tun, die sich dann im Verhalten der Personen wiederspiegeln. Hört sich vielleicht kompliziert an, aber sonst verrate ich zu viel :)
    Es ist auf jeden Fall nicht mit blutrünstigen Beschreibungen gespickt sondern wirklich mehr "Psycho"- Elemente. Ich kann es nur empfehlen. Liest du gerne Jugendthriller?? :)

    Liebe Grüße

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