Dienstag, 23. Oktober 2012

*Praktikumsbericht #2* Was versteht man unter Disposition?

Heute morgen ging es für mich erst mal zu Assistentin der Geschäftsleiterin bei PONS, die auch gleichzeitig für die Ausbildung bei PONS zuständig ist. Sie hat mit mir ein bisschen geredet, z.B. hat sie mich gefragt, warum ich mein Praktikum ausgerechnet dort machen wollte. Und dann habe ich noch einen kurzen Einblick über den Aufbau (die Abteilungen) von PONS bekommen. 

Nächste Station war die "Produktion". Vor dem Praktikum habe ich mir eine Druckerei vorgestellt. In Wirklichkeit sieht das aber ganz anders aus. Der richtige Begriff für die Abteilung ist zum einen Disposition, zum anderen sah die Abteilung folgendermaßen aus: Ein Büro mit zwei Schreibtischen und zwei Mitarbeiterinnen. Also nichts von wegen hier werden Bücher gedruckt ;)

Da mir der Begriff Disposition aber auch nichts gesagt hat, konnte ich mir erstmal nicht vorstellen, wofür die Abteilung eigentlich zuständig ist. Eine Mitarbeiterin war so freundlich und hat sich die Zeit genommen mir alles zu zeigen und zu erklären. 
  • Wenn die Redaktion eine Idee für ein neues Buch hat geht sie erst mal zur Disposition.
  • Die Mitarbeiter berechnen dann, ob sich das Buch überhaupt lohnen würde. Folgende Kriterien werden dabei unter anderem(!) beachtet: Wie viel das Buch später kosten soll (+ Steuer), Prozente für Buchhandlungen, Wie viele Exemplare gedruckt werden sollen, wie viele Freiexemplare herausgegeben werden, die Kosten für das Material (Papier, Umschlag, Extrabeigaben, ...), Durckerrei- und andere Herstellungskosten, etc. -> Am Ende wird daraus eine Prozentzahl ausgerechnet (fragt mich nicht wie, Mathematik ist nicht so meine Stärke^^) und wenn die Prozentzahl unter 10 liegt, lohnt sich das Buch nicht (manchmal wird es aber trotzdem produziert, da man es aus bestimmten Gründen unbedingt muss)
  • Die Mitarbeiter bestellen die passende Papiermenge für das Buch und suchen eine Druckerei aus, der sie den Auftrag geben wollen
  • Die Mitarbeiter wirken auch an der Gestaltung mit. Z.B. muss für den Druck die Farbgebung beachtet werden. Wenn Zeit ist, kümmern sie sich auch um das Layout, sonst wird es an Layouter übergeben. Sehr wichtig ist auch die Beratung bezüglich des Umschlags. Die Mitarbeiter geben den Redakteuren und dem Vertrieb Ratschläge auf Grund von Kosten und der Praktikabilität (Hardcover sind beispielsweise sehr unflexibel, Broschüren knicken dagegen leichter).
  • In der Disposition wird anhand von Probeexemplaren überprüft, ob alles passt wie es soll.
  • Außerdem behalten die Mitarbeiter einen Überblick, wann die Bücher zum Druck gehen müssen, wann sie gedruckt sein müssen, wann sie geliefert werden müssen,... Sie müssen auch kontrollieren, dass noch genug Exemplare eines Titels im Lager vorhanden sind, sonst müssen sie einen Nachdruck (zweite Auflage, dritte Auflage,...) in die Wege leiten.
Nach der Mittagspause hat mir eine Auszubildende erklärt, wie ihre Ausbildung so abläuft. Sie ist 1½ Tage in der Woche in der Berufsschule und den Rest der Zeit in der Firma. Am Ende jeder Woche muss ein Bericht über die Erfahrungen geschrieben werden. Als Vorteile der Ausbildung anstelle des Studiums hat sie mir genannt, dass hierbei Praxis und Theorie verbunden werden. Außerdem besteht natürlich dadurch eine höhere Chance nach der Ausbildung (zumindest auf begrenzte Zeit) übernommen zu werden. Nach der Ausbildung gibt es natürlich noch immer die Möglichkeit zu studieren und da hat man dann den Vorteil, die Theorie mit der bereits erkundeten Praxis (gedanklich) zu verbinden. Und wenn man nach dem Studium dann eine Stelle sucht, hat man aufgrund der Ausbildung schon viel praktische Erfahrung und ist daher für die Verlage auch interessanter.

Zum Schluss war ich noch bei pons.eu, der Onlinewörterbuch-Abteilung. Ein Mitarbeiter hat mir und einigen anderen etwas über die Gründung und Strategie des Onlinewörterbuchs erklärt. Es gibt mittlerweile 12 Sprachen und 24 Wörterbücher auf pons.eu, die jeweils den gesamten Inhalt der Printausgabe und noch Erweiterungen enthalten. Auch über die Finanzierung (ob sich das Onlinewörterbuch überhaupt lohnt) und wie man die Nutzer, die auf die Seite zugreifen, näher bestimmen kann, haben wir einiges erfahren. Da ich hier allerdings nicht genau weiß, wie das mit dem Datenschutz aussieht (ein Papier zur Geheimhaltung von Daten musste ich nämlich unterschreiben), kann ich euch nicht näheres dazu erzählen.

Einen schönen Abend/gute Nacht wünsche ich euch noch,
Filo ;)

5 Kommentare:

  1. Wieder ein sehr informativer Bericht :)
    Vielen Dank dafür.
    Jetzt weiß ich auch was Disposition ist :D Man lernt nie aus

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    1. Allerdings. Hätte mir jemand vor Dienstag von Disposition erzählt, hätte ich nur Bahnhof verstanden :D

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  2. Das ist ja echt super spannend! Woran man immer denken muss, wenn ein Buch auf den Markt kommt- Wahnsinn!
    Und du kannst das alles ausprobieren, echt super toll!
    Viel Spaß morgen! <3

    Echt?! Man erkennt, wer was schreibt...
    Ist ja cool. Da bist du aber super feinfühlig ;)

    GUTE NACHT! <333

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  3. Das war wahnsinnig interessant! Vielen Dank!

    Dir noch ganz viel Spaß!

    LG Bine

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  4. Ich fand den Bericht auch interessant;)
    Viel Spaß morgen noch ;D

    LG May

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Alles Liebe,
Filo ♥